Donnerstag, 18. März 2010

Heute auf meinem Teller gab es Ceviche

Bei mir gab es heute etwas sehr Feines zu essen. Nach langer Pause habe ich mal wieder für liebe Freunde gekocht. Und über die Vorspeise möchte ich gerne berichten, denn die lohnt das Nachkochen. Wobei der Kochvorgang bei diesem Gericht eher relativ ist, denn einen Herd braucht man hierfür nicht. Zum ersten Mal habe ich diese sehr leckere und frisch schmeckende Vorspeise in der Bar Olio in Düsseldorf gegessen. Ich war sofort begeistert! Ein Feuerwerk an Geschmack, leicht, lecker, exquisit. Da ich küchenhandwerklich einigermaßen geschickt bin, reicht es bei vielen Gerichten, die mich interessieren aus, sie irgendwo einmal mit Begeisterung gegessen zu haben, um diese dann auch in einer adäquaten Qualität nachzukochen.

So auch mit dieser Vorspeise: Ceviche (spricht man "sevietsche" aus). Ceviche ist ursprünglich ein südamerikanischer Fischsalat, bei dem der Fisch unter Verwendung von Zitrusfrüchten kalt gegart wird. Also, man nimmt rohen Fisch, schneidet ihn klein, mischt diesen mit ein bisschen roter Zwiebel oder Charlotte, Peperoni, Koriander, reichlich Limettensaft, ein bisschen Olivenöl, Salz und Pfeffer, und lässt dieses für ungefähr zwei Stunden marinieren. Die Säure der Limette verändert das Eiweiß des Fisches, so dass der Fisch nicht mehr roh, sondern tatsächlich durchgegart ist. Und so sieht die Ceviche aus, wie ich sie heute serviert habe:

Wenn ich das kleine Bild jetzt genauer betrachte, räume ich gerne ein, dass ich an der Qualität meiner Fotos noch etwas arbeiten könnte (damit das Essen nicht den Eindruck eines Verkehrsunfalls macht), aber klickt einfach mal auf das Foto und das große Bild macht dann schon einen deutlich besseren Eindruck. Man darf mir durchaus glauben - es war köstlich. Dies war auch die einhellige Meinung meiner drei Gäste, die dieses Gericht allerdings auch nicht zum ersten Mal bei mir gegessen haben.

Ich habe drei verschiedene Fische verarbeitet: Lachs, Thunfisch und als dritten "Fisch" in diesem Fall Jakobsmuschel. Lachs und Thunfisch sind Pflicht, es geht aber auch mit anderen weißen Fischen anstelle der Jakobsmuschel (etwas weißes gehört schon alleine wegen des schönen Kontrastes dazu). Wichtig ist nur, dass der Fisch in Sashimiqualität verfügbar ist, denn auch wenn die Zitrusfrüchte das Garen übernehmen, es bleibt ein kaltes Garverfahren und da möchte man ja kein Risiko eingehen.

Dies ist die optimale Vorspeise für eine laue Sommernacht, und da wir heute hier im Rheinland ganze 13,5 Grad hatten, fühlte sich dies nach diesem langen Winter schon wie Sommer an. Dazu getrunken haben wir einen Rosé-Champagner, dessen Namen ich aber in keinem Fall nennen und über den ich auch in keinem Fall schreiben möchte, ansonsten verginge mir jetzt noch die gute Laune (gute Güte, war das eine Schmunzelbrühe und die ist ganz sicher nicht in meinem Sortiment...).

Als Hauptgericht gab es dann Roastbeef im Ganzen gegart mit einem Kräuterseitling-Risotto (das Risotto gekocht mit meinem köstlichen Acquerello Risottoreis). Dazu prima Jazzmusik vom Trompeter Eddi Henderson und natürlich Rotwein (Carramimbre Roble 2007 aus Ribera del Duero). Lecker, lecker, lecker - ein gelungener Abend!

Wer gerne das detaillierte Rezept für Ceviche nach meiner Art für ca. 4 Personen haben möchte, schickt mir bitte an blog @ heute-im-glas.de eine ausreichend frankierte Rückmail, meine Antwort kommt bestimmt!
;-)

Bleibt neugierig auf Neues!

3 Kommentare:

  1. klingt wirklich sehr lecker, das muss ich "nachkochen".

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  2. Hey Peter, aus der Ferne ( gerade Nicaragua) aber bald Belize zum erholen die besten Gruesse!
    Da ich die Ceviçe (¿richtig geschrieben?) von dir auch schon geniessen durfte war ich von der Hiesigen echt enttaeuscht. Eine Spanischlehrerin hat mich aufgefordert die hier(damals noch in Costa Rica) mal zu probieren. Aber im Gegensatz zu deiner, muss ich feststellen, dass die da mit einer essigartigen Fluessigkeit ueberschwemmt und kaum zu essen war.
    Aber das "Gallo Pinto" ist dafuer wirklich zu empfehlen. Mal was fuer unseren naechsten Kochabend¿?
    Gruss Klaus

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  3. Hi Klaus,

    viele Grüße nach Nicaragua! Dort würde ich auch gerne mal Ceviche probieren, um den Unterschied zu schmecken. Und natürlich, um Mittel- und Südamerika mal kennenzulernen.

    Gallo Pinto habe ich gerade mal im Internet recherchiert, das klingt aber sehr deftig. Und das gibt es tatsächlich als Frühstück? Aber sicher nur, wenn man danach im Kohlebergwerk arbeitet...

    Viele Grüße und bis bald,
    Peter

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