Mittwoch, 7. April 2010

Ostern mit Dönnhoff und Gauß

Obwohl ich im Kopf ganz andere Pläne habe, über welche Themen ich eigentlich noch berichten möchte, kommt mir immer wieder etwas dazwischen. So auch während des letzten Osterfests. Erst habe ich mich, angeregt durch den Deutschlandfunk, ausgiebig mit der Gaußschen Osterformel beschäftigt. Und dann habe ich mich sehr intensiv mit dem Dönnhoff Norheimer Dellchen 2008 Großes Gewächs beschäftigt. War das ein Fest!


Im letztem Jahr (lieber spät als nie), bin ich großer Fan der Weine von Helmut Dönnhoff aus Oberhausen an der Nahe geworden. Ich habe mir einen kleinen Bestand Norheimer Dellchen und Hermannshöhle, beides Großes Gewächs, sichern können und an Ostern war ein Fläschchen Dellchen fällig. Um meine eigene Degustation kurz zusammenzufassen: Großartig! Einfach großartig!

Dönnhoff Weine sind auf den Punkt genau. Bei den Weinen stimmt einfach alles, angefangen beim Bouquet über die Ausgewogenheit von Säure, den mineralischen Noten, Terroir, Frucht, bis hin zu der von mir geliebten Länge eines Weines. Harmonisch vom ersten bis zum letzten Eindruck, ausgesprochen präzise. Auch der Preis stimmt, denn die Qualität ist einfach außergewöhnlich (und die verfügbaren Mengen sind stark limitiert).

Nun stehe ich ja nicht ganz alleine dar mit dieser Meinung. Der aktuelle Jahrgang Dellchen Riesling GG 2008 wurde von Robert Parker mit 93/100 Punkten bewertet. Eine Entwicklung wird für die nächsten sieben bis zehn Jahre prognostiziert und man darf darauf gespannt sein.

Was mich wieder zu Carl Friedrich Gauß zurückbringt. Denn ich wollte dann wissen, wann das nächste Mal wieder Ostern ist. Die Regel ist simpel: Ostern ist am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlings-Vollmond, allerdings spätestens am 25. April. Der Frühlingsanfang ist auf den 21. März festgelegt, so dass Ostern also frühestens am 22. März sein kann. So wurde es einfach während des ersten Konzils von Nicäa 325 nach Christus festgelegt.

So weit, so einfach. Aber wann ist denn der erste Vollmond nach festgelegtem Frühlingsanfang? Der große Mathematiker Gauß hat das im Jahr 1800 ausgerechnet und seine eigene Formel nochmals 1816 korrigiert. Und das ganz ohne Excel. Die Berechnung ist kinderleicht:
;-)

Gauß setzt den gregorianischen Kalender für die Berechnung voraus, dann lautet die Formel:
a = Jahr modulo 19
b = Jahr modulo 4
c = Jahr modulo 7
k = Jahr div 100
p = (8k + 13) div 25
q = k div 4
d = (19a + X) modulo 30   X = (15 + k − p − q) modulo 30
e = (2b + 4c + 6d + Y) modulo 7   Y = (4 + k − q) modulo 7
Ostern = (22 + d + e)ter März (Der 32. März ist der 1. April, der 33. März der 2. April usw.),

wobei modulo bedeutet, dass man mit dem ganzzahligen Rest der Division weiterrechnet und bei div mit der Ganzzahl der Division ohne den Rest.

Für das Jahr 2011 ergibt d=28 und e=5. Daraus folgt, dass 22+28+5 = 55. März ist. Der 55. März entspricht dem 24. April und damit fällt der nächste Ostersonntag auf den 24. April 2011.

Und am 24. April 2011 gibt es dann (spätestens) wieder ein Fläschchen Dellchen. Ich freue mich jetzt schon darauf!

Wer das Ganze gerne selber nachrechnen möchte, dem hilft vielleicht die beigefügte Exceltabelle, mit der man die Formel nachvollziehen kann.

Viel Vergnügen beim Nachtrinken und -rechnen!

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